Pionierin der Arktis: Josephine Pearys Reisen ins ewige Eis
Cornelia Gerlach
Als Robert E. Peary in die Arktis aufbricht, beschließt seine Frau Josephine, ihn zu begleiten. Von der Presse umjubelt, sticht das Schiff 1891 mit ihr an Bord in See – sie selbst hingegen kann in ihrem Handeln keinen Heldenmut entdecken, sie hält es für selbstverständlich, dass eine Frau an die Seite ihres Mannes gehört. Und wenn dieser besessen ist von der Idee, den Nordpol zu bezwingen, dann muss sie ihm dabei helfen. Und wenn das bedeutet, mit sechs Männern unter einer Dachpappe die Polarnacht zu bedauern, hochschwanger die Reise anzutreten und dort ihr Baby zur Welt zu bringen – dann heißt es das eben. Dennoch ist das Leben mit einem Mann, der sein ganzes Leben der Nordpolbezwingung unterordnet, alles andere als einfach und hält so manche Strapaze bereit.
Die ergreifende Lebensgeschichte von Josephine Peary – jetzt auch verarbeitet in «Nobody Wants The Night», dem Eröffnungsfilm der Biennale 2015 mit Juliette Binoche in der Hauptrolle.